![Mr. May Und Das Flüstern Der Ewigkeit Mr. May Und Das Flüstern Der Ewigkeit](http://blickwinkel-schwerte.de/wp/wp-content/uploads/2015/11/kino-650x400.jpg)
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FBW-Pressetext Als „Kundenberater“ kümmert sich Mr. May bei der Londoner Stadtverwaltung um Verstorbene, die keine Verwandten haben und deren Bestattung in die Verantwortung der Stadt fällt. Doch für den zurückhaltenden und unauffällig wirkenden Mann ist dieser Job mehr als nur tägliche Pflicht. Und so versucht er immer wieder, doch noch Hinterbliebene aufzuspüren, bewahrt persönliche Habseligkeiten auf und schreibt sogar Trauerreden für Beerdigungen, bei denen er oft der einzige Trauernde ist. Als er erfährt, dass sein Job wegrationalisiert werden soll, beschließt er, seinen letzten „Fall“ unbedingt erfolgreich zu Ende zu bringen. Und je eifriger er sich auf Spurensuche in der Vergangenheit des Verstorbenen begibt, desto mehr beginnt Mr. May zu begreifen, dass das Leben auch für ihn kleine Überraschungen bereit hält.
Der Held in Uberto Pasolinis Film könnte nicht unauffälliger sein. Und doch ist das, was er leistet, etwas ganz Großes. Noch in den kleinsten Details, Blicken und Handlungen zeigt sich sein Respekt gegenüber allen Menschen, ob tot oder lebendig, auch wenn er damit ziemlich alleine dasteht.
Und so ist der Film auch eine Zustandsbeschreibung unserer Gesellschaft, die in ihrer kalten Anonymität keinen Blick mehr für die Menschen in unserer nächsten Umgebung zulässt. In seiner Bildsprache und den Szenen, die oft mit wenig Dialog auskommen entwickelt der Film seinen ganz eigenen langsamen Erzählrhythmus, zeigt Mr. Mays Alltag als etwas klar Durchstrukturiertes.
FBW-Pressetext Als „Kundenberater“ kümmert sich Mr. May bei der Londoner Stadtverwaltung um Verstorbene, die keine Verwandten haben und deren. John May ist ein Mensch der besonderen Art: ein Einzelgänger, penibel, akribisch, aber mit einem großen Herz für andere. Mit wahrer Engelsgeduld kümmert er sich.
Nur in kleinen Schritten erfolgt die Verwandlung, als Mr. May seine „Wohlfühlzone“ verlässt und auf ungewohnten Pfaden wandert, den Kontakt mit anderen Menschen sucht. Da leuchtet sein Gesicht plötzlich und es wirkt, als würde das Leben in ihn eindringen. Dies glaubhaft und anrührend zu verkörpern, ist die großartige Leistung von Hauptdarsteller Eddie Marsan. May ist ein tragischer Held, in dessen Gesicht so viel Güte und zurückgenommene Traurigkeit zu spüren ist, dass der Zuschauer ihn sofort ins Herz schließt.
Rachel Portmans Musik spiegelt die Sanftheit des Charakters, dazu liefert die Kamera Bilder, die in ihrer klaren Struktur auch immer ein Stück Sehnsucht zeigen, aus dieser Struktur ausbrechen zu wollen. Uberto Pasolini ist ein wunderbar zarter Film gelungen über die Traurigkeit des Todes und die Schönheit des Lebens. Ein Filmjuwel! Jury-Begründung Prädikat besonders wertvoll Als Angestellter der Londoner Stadtverwaltung muss sich John May um die Beisetzung einsam verstorbener Menschen kümmern.
Mit großem Mitgefühl und überzeugender Menschlichkeit nimmt er seine Aufgabe wahr. Dazu gehört auch, noch mögliche Verwandte und Freunde des Toten aufzuspüren, um diese zu informieren und auch zum Begräbnis einzuladen. So sucht er in den Wohnungen der Toten nach Hinweisen und nutzt seine Kontakte zu Sozialstellen und anderen Einrichtungen.
Würdevoll sind die von ihm arrangierten Trauerfeiern, dessen einziger Begleiter meistens er selbst nur ist, wobei er dem Geistlichen auch noch den Text der Trauerrede verfasst. Die akribische, ja penible Art, wie er seinen Beruf ausübt, findet sich auch im eigenbrötlerischen Privatleben des einsamen Junggesellen wieder. Fast hat man den Eindruck, dass er „seine Toten“ auch in seine Freizeit mitnimmt. In ein großes Album klebt er täglich Fotos von ihnen ein, die er dadurch in eine Art von Familie der besonderen Art verwandelt.
In der von Wirtschaftlichkeit geprägten Welt des Vorgesetzten von Mr. May haben Sentimentalitäten und Menschlichkeit nichts zu suchen: tot ist tot und großer zeitlicher Aufwand für einsam Verstorbene ist nicht angebracht. So wird John May’s Stelle von einem Tag auf den anderen gestrichen und er selbst entlassen, versorgt mit der freundlichen Empfehlung, sich doch einen neuen Job bei den Lebenden zu suchen. Sein letzter Fall ging Mr. May jedoch auf besondere Weise nahe und so wird seine unermüdliche Suche nach Freunden oder Hinterbliebenen von Billy Stoke auch zu seiner ganz persönlichen Reise in eine Freiheit der besonderen Art.
Ein wunderbares Drehbuch war Grundlage für die Gestaltung eindrucksvoller Szenen, welche mit sparsamen, aber zugleich stimmigen Dialogen auskommen und dem Grundtenor der Inszenierungskunst von Uberto Pasolini entsprechen. Die Wahl von Eddie Marsan für die Titelfigur ist ein absoluter Glücksgriff.
Auf höchst eindrucksvolle Weise verkörpert er den leisen, bescheidenen, korrekten Menschenfreund, dem man glaubhaft sein soziales Engagement und seinen Einsatz für die Bewahrung der Würde „seiner“ Toten abnimmt. Eine sehr subtile Kamera beobachtet liebevoll viele Details, besonders auch beim Blick in die verlassenen Wohnungen der Verstorbenen, ohne voyeuristisch zu sein. Ein Lob gilt dabei auch dem Szenenbild, der Ausstattung und den Kostümbildnern. Das schöne Musikkonzept unterstreicht noch die liebevolle Grundstimmung dieses Filmjuwels, dessen berührende Geschichte dem Zuschauer auch emotionalen Zugang gewährt.
Ein berührender und immer wieder überraschend komischer Film über die Einzigartigkeit des Lebens, getragen vom grandiosen Haupdarsteller Eddie Marsan (SHERLOCK HOLMES, HAPPY GO LUCKY). John May ist ein Mensch der besonderen Art: ein Einzelgänger, penibel, akribisch, aber mit einem großen Herz für andere. Mit wahrer Engelsgeduld kümmert er sich als „Funeral Officer“ im Auftrag der Londoner Stadtverwaltung um die würdevolle Beerdigung einsam verstorbener Menschen. Selbst für das Verfassen der Trauerreden findet er Zeit und respektvolle Worte – gehalten auf Trauerfeiern, die nur auf einen einzigen Gast zählen können: Mr. Doch seine Sorgfalt und Hingabe kollidieren mit den Anforderungen der Zeit: Warum sich solche Mühe machen für Tote, die keiner mehr kennt? Mays Stelle wird gestrichen, ein letzter Fall bleibt ihm: Billy Stoke, einsam gestorben in seiner verwahrlosten Wohnung genau vis-à-vis von Mays penibel geordnetem Zuhause; ein groteskes Zerrbild seiner eigenen Einsamkeit. Mays letzter Fall wird ihm zur Obsession: Wer war dieser Billy Stoke?
Wie war sein Leben, wer waren seine Freunde, hatte er Familie? Als Mister May endlich fündig wird, beginnt eine befreiende Reise, die ihn endlich ein eigenes Leben mit all seinen Aufregungen und Gefahren wagen lässt MR. MAY UND DAS FLÜSTERN DER EWIGKEIT, ausgezeichnet u.a. In Venedig mit dem Regiepreis der Sektion Orizzonti und in Edinburgh mit dem Preis für den Besten Hauptdarsteller, ist die zweite Regiearbeit von Uberto Pasolini, ein Neffe Viscontis, der bereits als Produzent von GANZ ODER GAR NICHT sein Gespür für starke Stoffe bewies. May ist ein stiller Held, den man aufgrund seiner Bescheidenheit und Aufrichtigkeit schnell ins Herz schließt. So wie dieser die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleitet und ihnen dadurch Würde verleiht, begleiten wir ihn auf seinem wundersamen Weg aus der Einsamkeit ins pralle Leben.